Werd schwanger haben sie gesagt, dass wird super haben sie gesagt...

Wisst ihr, meine erste Schwangerschaft liegt ja nun schon einige Jahre zurück. 6 um genau zu sein. Ich weiß nicht, ob ich einfach vergesslich bin oder ob der Körper eine Art Schutzmechanismus entwickelt hat, der einen sich fast ausschließlich an die tollen Seiten der Schwangerschaft erinnern lässt. 

Naja, was soll ich sagen. Der Anfang war (mal wieder) ne Qual, weil hey, jetzt erinner ich mich doch wieder dunkel 🙄. Zeigt mir bitte eine einzige Schwangere, nur eine, die sagt „Oh, also ich hatte eine ganz traumhafte Schwangerschaft! Ich hab nie gekotzt, hatte nie irgendwelche Schmerzen oder Kreislaufprobleme, war nie Appetitlos oder hatte Heißhunger. Ich hab mich immer rundum wohl in meinem Körper gefühlt, hab den Haushalt nebenbei geschmissen, regelmäßig Sport gemacht und mich noch um Kind und Mann gekümmert. Und die Geburt erst! Das war ein Träumchen!“ 

Ernsthaft jetzt, die gibts nicht! Und wenn doch haben sie geleckte Instagram Profile oder stehen in irgendwelchen Hochglanz-Magazinen. Ekelhaft sowas. Ihr lieben Scheisse-Verzapfer da draußen, es gibt tatsächlich Frauen, die das erste mal schwanger werden möchten und die glauben, was ihr da erzählt!

Ich finde das ganz furchtbar, denn es sollte auch was das Thema Schwangerschaft angeht, mal mehr REAL TALK geben, als nur diese rosa-träumchen-Wölkchen- Geschichten. 

Deswegen werde ich euch hier jetzt regelmäßig mal mitnehmen und mal wirklich erzählen, wie das so ist, schwanger zu sein. Und das zum zweiten Mal, als bereits Mutter eines Kleinkindes, als Vollzeit-Beschäftigte und als Neu-Ehefrau. Das ist nämlich alles andere als rosa-träumchen, das sag ich euch gleich. Und nein, nicht falsch verstehen. Ich will niemanden verschrecken oder möchte nicht, dass ihr keine Kinder mehr bekommt, weil ihr meine nackten Wahrheiten hier zu lesen bekommt. Eher im Gegenteil. Aber ich möchte einfach mal aufräumen mit dem ganzen Quatsch. 

Also gut, genug geschimpft. Erzähle ich euch ein bisschen mehr über mein erstes Schwangerschaftsdrittel. 

Wir fangen am besten mal ganz vorne an. Im Januar beschlossen mein Neu-Ehemann (ich muss das jetzt immer schreiben, wir sind erst seit letzten Freitag verheiratet 🤪) und ich, die gemeinsame Reise Kinderwunsch anzugehen. Zu dem Zeitpunkt habe ich bereits komplett auf Hormone verzichtet, was ich auch nach der Schwangerschaft wieder tun werde. Ergo konnten wir einfach loslegen. Bei meinem ersten Sohn hat es 3 Monate gedauert, also wirklich nicht lange. Januar und Februar sind vergangen, ohne Erfolg, aber hey, was sind beim Thema Kinderwunsch schon 2 Monate! Tja und dann kam alles anders. 

Ein Jobangebot stand im Raum, Neue Perspektiven ergaben sich für mich. Ich war unentschlossen, denn der Kinderwunsch war bei uns beiden wirklich stark. Doch eine neue Herausforderung im Job würde das Kinderthema erstmal wieder hinten anstellen. Schwierige Entscheidung. Mein Mann und ich redeten viel darüber, haben abgewägt und haben uns schließlich gemeinsam für meine Karriere entschieden. 

HAHAHAHAHAHAHAHA! 
Kleiner Tipp an alle, die versuchen schwanger zu werden, plant einfach mal um, stellt das Thema Kinderwunsch hinten an, kümmert euch um andere Dinge und ihr werdet fruchtbarer sein denn je! 

Es war der Morgen des 10. März, der Geburtstag meines Sohnes. Ich weiß heute gar nicht mehr warum genau, aber ich wollte an diesem Morgen einfach mal auf so einen Test pinkeln um mich selbst zu bestärken, dass der Weg frei war. An diesem Zeitpunkt in meinem Zyklus (ES +10) war es sowieso viel zu früh, irgendein Ergebnis zu erwarten. DACHTE ICH! Also pinkelte ich im Halbschlaf auf dieses Ding, während alle anderen noch selig ruhig schliefen. Beim ersten Blick auf den Test dachte ich, ich schlafe noch. Kontrolllinie da, gut. Test funktioniert. Aber da war noch eine, hauchzarte Linie. Ich hab echt gedacht ich hab was an den Augen. Den Test in alle richtigen gedreht, unter die Lampe gehalten, Strich war immer noch da. Langsam machte sich so ein klein wenig Panik breit (Ja, dass ist auch so, wenn man sich das eigentlich gewünscht hat!). Ich also zu meinem Mann ins Schlafzimmer, Licht an. Der dachte sich auch schon, was ist denn ihr Problem und warum weckt sie mich so unsanft. Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und wedelte mehr oder weniger hektisch mit dem Test neben seinem Kopf rum. Der arme Kerl hat überhaupt nix gecheckt in seiner Trance. Ich musste ihm erstmal erklären, was ich da überhaupt in der Hand halte und was genau diese zwei Striche bedeuten. 

„Ich seh nix“ - BITTE WAS?! Das kann man doch nicht übersehen! „Was heißt das denn?“ - SCHWANGER! DAS HEISST DAS! Der hat’s überhaupt nicht kapiert. Wir also zusammen ins Bad. Bei vernünftigem Licht nochmal geschaut. Zwei Striche. Scheisse! Oder nicht?! Oder doch?!

Wir hatten jedenfalls keine große Zeit uns wirklich damit auseinander zusetzen, denn es war ja Geburtstag angesagt! Also schnell Kerzen angezündet, Geschenke bereit gestellt und Kind mit Happy Birthday-Gesang aus dem Schlaf gesungen. Aber im Hinterkopf rotierte es, bei uns beiden. Ich glaube die nächste Stunde haben wir einfach nur funktioniert. Schönen Geburtstagsmorgen gemacht, Kind in die Kita gebracht. Ja und dann? Frauenarzt angerufen auf dem Weg zur Arbeit. Mein Mann und ich arbeiten in der gleichen Firma, daher waren wir sowieso gemeinsam unterwegs. Ich soll doch bitte vorbei kommen, Bluttest, für alles andere wäre es bei dem Zeitpunkt sowieso zu früh. Ok, aber wie war das noch mal mit der Entscheidung, die wir gestern gemeinsam getroffen hatten? Alles hinfällig? Leute, wir waren richtig überfordert mit der Situation. Ich den Mann also bei der Arbeit abgesetzt, den Chef informiert, dass ich nochmal kurz zum Arzt muss und Zack saß ich auch schon da. Urintest beim Arzt auch positiv, heißt also mein Test zu Hause war schon mal nicht kaputt. Blutergebnisse folgen. 

Wenn eine Sekunde Leben verändert - das war diese Sekunde. Morgens um 7 Uhr am Morgen des 5. Geburtstags meines Sohnes. Wenn das Leben andere Pläne für dich vorsieht...

So fing die gewünschte, aber dann doch „nicht passende“ Reise meiner Schwangerschaft an. 

Und jetzt ist dieser Post auch wieder ausgeartet und ganz anders geworden als geplant, aber hey! Wie es weiter ging, kommt dann im nächsten Post.

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