Der Mensch, der ich mal war...

... der ist im 1. Schwangerschaftsdrittel verschwunden!

Nach den ersten euphorischen Wochen mit dem Gedanken „in mir wächst wieder ein Leben heran“ folgen die Horrorwochen. 

Liebe Hibblerinnen, ich möchte euch nicht verschrecken, aber eine Schwangerschaft ist nicht immer ein Spaziergang. Ich hab euch hier die reine Wahrheit versprochen und die bekommt ihr auch. 

Neben den körperlichen Beschwerden, auf die ich gerne gleich noch weiter eingehe, folgt ein ab sofort ständiger Begleiter. 

Also, wie beschreibe ich das am besten. 

Wenn man versucht schwanger zu werden, dann ist man voller Vorfreude und Euphorie und Glücksgefühle. Man freut sich einfach!

Die Erfahrung, die Ich aber bereits in meiner ersten Schwangerschaft gemacht hab, sobald man positiv getestet hat, kommt ein nicht so schönes Gefühl dazu. ANGST. SORGE. 

Ab Tag 1 fängt man an, sich um sein Kind zu sorgen. Man ist plötzlich Mama. Und ja, man ist sofort Mama, nicht erst, wenn das Baby geboren ist, man ist es SOFORT!

Gerade die ersten 12 Wochen, wo man ja immer links und rechts hört „die sind sehr unsicher“, „es kann noch alles passieren“, „entweder top oder Flop“ das ermutigt einen nicht wirklich. 

Ich hatte bei beiden Schwangerschaften große Angst, das etwas passiert. Denn ein früher Abort ist tatsächlich nicht ganz so selten, wie man denkt. Es wird einfach nur nicht drüber gesprochen, was ich persönlich fatal finde!

Was ich jeder Schwangeren raten kann, redet offen mit eurem Arzt über dieses Thema, besorgt euch schon früh eine Hebamme, die euch bei Ängsten beiseite steht. Das hilft ungemein. 

Ich musste bis dato den schrecklichen Moment einer Fehlgeburt nicht erleben und bin Gott sehr dankbar dafür. Leider kenne ich viele, denen es anders geht und das muss sehr schrecklich sein. Egal in welchem Stadium das passiert ist. Man verliert immer ein Kind. Sein Kind. Und das ist nur schwer in Worte zu fassen und zu verkraften. Und das meine lieben, ist leider gar nicht so selten!

Und diese Angst ist gerade im ersten Schwangerschaftsdrittel mein ständiger Begleiter gewesen. Ich war daher auch sehr vorsichtig. Ich war bei Unwohlsein oft beim Arzt oder auch im Krankenhaus. Meine Devise, fühlst du dich unwohl, lass es abchecken. Niemand kann das empfinden, was du empfindest. Und sollte doch was sein und du hast es nicht checken lassen, machst du dir ewig Vorwürfe. Beim Thema Kind kann man nie zu Vorsicht sein PUNKT!

Und ich kann euch eins sagen, diese Angst, die man mehr oder weniger ab Tag 1 empfindet, die bleibt. Immer. Mein Sohn ist jetzt 5, was ich mir bei ihm schon für Sorgen gemacht habe! Und wegen was! Ich glaube das hört niemals wieder auf! Aber das ist auch gut so 😉 wäre ja fatal, wenn Eltern sich um ihre Kids keine Sorgen machen würden. Als ich das übrigens in meiner ersten Schwangerschaft das erste mal erlebte, konnte ich meine Mama plötzlich in vielerlei Hinsichten verstehen. Das lässt einen auch noch einmal ganz anders auf die Beziehung mit den eigenen Eltern schauen. Es wird einem einfach vieles klarer. Aber das ist auch ein anderes Thema. 

Wie dem auch sei, neben der Angst und der Sorge ging es mir aber auch körperlich einfach schlecht. Ich war ein Schatten meiner selbst. Das muss für meinen Mann und für meinen Sohn ein schlimmer Anblick gewesen sein. 

Ich war schlapp, kraftlos, antriebslos. Mein Kreislauf hat überhaupt nicht mitgespielt. Ich habe mehr oder weniger 2 Monate nur auf der Couch oder im Bett gelegen. Mein bester Freund war die Kloschüssel oder alternativ meine Kotz-Schüssel, die ich überall hin mitnahm. An Arbeit war ohnehin nicht zu denken. Ich war froh, wenn ich mal die Kraft zum Spielen mit meinem Sohn oder für einen kleinen Spaziergang aufbringen konnte. 

Es war wortwörtlich zum kotzen. 

Und diese Gerüche 🤢

Wisst ihr eigentlich, wie ekelhaft diese Welt riecht? So ein Kühlschrank oder das Bad oder im Supermarkt. Es stinkt! Überall! Nicht gerade förderlich, wenn einem sowieso dauerhaft übel ist. Wenn die Männer das mal wahrnehmen könnten, was wir da so riechen. Schlimm ist aber, wenn man seine liebsten Sachen nicht mehr riechen kann, das Lieblingsparfum, die Katzen, den Mann 🙊😂 Sachen gibts! Aber so ist das eben. Aber keine Sorge, das ist nur temporär, das geht wieder vorbei. 

Und dann Essen! Typisch verankerter Gedanken bei allen, die noch nie eine Schwangerschaft miterlebt haben: „Die ist nur noch richtig ekliges Zeug, wie Nutella mit Gewürzgurken!“ FALSCH! Die Frage, die ich mir immer gestellt habe, was esse ich ÜBERHAUPT?!

Essen ist ja so ein Thema, ich liebe Essen, wer liebt es nicht? Und ich esse SO gerne! Aber in der Schwangerschaft, wenn es einem so ging wie mir, ja da macht einem selbst das Essen keinen Spaß mehr. Ich kann nicht sagen worauf ich Lust hab, ich hab zwar Hunger aber auch doch nicht, ich mach den Kühlschrank auf, alles bah. Furchtbar sag ich euch. Und das ist auch für die Family echt schwer verständlich. Denn hey, selbst kochen fällt schwer. Wie oft ich gekocht hab und mein Essen nicht gegessen hab, weil doch eklig. Das ist doch echt scheisse!

Aber, ich kann euch beruhigen, auch das geht vorbei! 

Ich muss zwar zugeben, ich esse schon komische Sachen, Oliven zB. die liebe ich gerade. Und Fleisch und Schokolade mag ich dagegen überhaupt nicht. Also ja, Gelüste gibt es, aber Gewürzgurken 🤢 Ne, also die will ich selbst schwanger nicht essen. 

Wie ihr seht, das erste Schwangerschaftsdrittel ist kein Spaziergang und ehrlicherweise könnte der Post auch noch weiter gehen, aber 1. will ich die Hibblerinnen nicht verschrecken und 2. würde das den Rahmen sprengen. 

Was ich euch aber sagen kann, Kopf hoch, Kraft tanken, es wird wieder besser, versprochen! Und man wird auch wieder wie vorher, nur halt runder und man muss ständig was essen 🤷🏻‍♀️😂

Es dauert etwas, aber im 2. Drittel fühlt man sich, als könnte man Bäume ausreißen! Riesen Bäume! Richtige Brecher! Aber leider ist man dann auf dem Weg bis zum Wald schon wieder fertig mit den Nerven 😂

In diesem Sinne, geht bald weiter mit neuen Storys aus meiner Schwangerschaft, seid gespannt ❤️

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